Politikergrill in Rottweil: Schülerinnen und Schüler der Erich-Hauser-Gewerbeschule (EHG) und der Nell-Breuning-Schule (NBS) konnten am Dienstag ihre Fragen an die sechs sieben Landtags-Direktkandidaten für den Wahlkreis Rottweil richten. Sechs der sieben Kandidaten, die allesamt Männer sind, nahmen gerne teil, während die AfD als einzige nicht reagierte und deshalb bei dem als Speeddating gestalteten Projekt nicht vertreten war. Von der Veranstaltung berichtet der Mitorganisator Jonas Weber.
„Wie wollen Sie erreichen, dass Integration gelingt?“, „Wie wollen Sie sich für Gleichberechtigung einsetzen?“, „Was tun Sie konkret gegen den Lehrkräftemangel in Baden-Württemberg?“, „Welche Maßnahmen halten Sie für notwendig, um kleine und mittlere Unternehmen zu stärken?“, „Wenn Sie eine Sache direkt ändern könnten, welche wäre das?“, „Welche konkreten Schritte haben Sie, um die Ziele für den Klimaschutz zu erreichen?“ Diese und ungezählte weitere Fragen aus allen möglichen Politikbereichen wurden den sieben Direktkandidaten von Schülerinnen und Schülern des Berufsschulzentrums in Rottweil gestellt.
Die Schüler des Technischen Gymnasiums der Erich-Hauser-Gewerbeschule und Auszubildende zu Medizinischen Fachangestellten und Öffentlichen Verwaltungsfachangestellten der Nell-Breuning-Schule hatten sich gut auf das Aufeinandertreffen mit den Kandidaten von CDU (Stefan Teufel), SPD (Ali Zarabi), Grünen (Artur Eichin), FDP (Daniel Karrais), Linken (Daniel Hettich), BSW (Karl-Heinz Eith) sowie Volt (Marius Dettki) vorbereitet. Die AfD antwortete auf wiederholte Einladungen nicht und konnte beziehungsweise musste ihre Positionen gegenüber den motivierten Schülern nicht verteidigen.
Die Schüler hatten sich in gemischten Gruppen auf das Kandidaten-Speeddating vorbereitet und empfingen alle 20 Minuten einen neuen Kandidaten, was von beiden Seiten eine gute Ausdauer erforderte. Dennoch gestalteten die Schülerinnen und Schüler die Frage- und Diskussionsrunden sehr produktiv, freundlich, wenn auch kritisch. Die Kandidaten zeigten ernsthaftes Interesse an der Situation der jungen Menschen und ihren Fragen und antworteten meist sachlich und ausführlich, manchmal humorvoll und teilweise mit Erinnerungen an Kindheit und Schulzeit.
Die Politiker fanden den Austausch kurzweilig, fordernd, vielfältig und interessant, von dem sie hofften, dass er den einen oder die andere zum Wählen animieren konnte.
Auch teilweise sich selbst als eher politikfern beschreibende EHG- und NBS-Schülerinnen und -Schüler fanden die Erfahrung lohnenswert und haben die Möglichkeit genutzt, sich ein Bild von Landespolitik und Wahlen, aber speziell von den konkreten Personen, die sich politisch in unserem Wahlkreis zur Wahl stellen, verschaffen zu können. Bestimmt konnten einige ihre Haltung zur Politik ausbauen und feststellen, dass Politiker auch nur Menschen aus Fleisch und Blut sind, die sich für ihre Interessen und die der Gesellschaft engagieren und mit ihren Wählerinnen und Wählern in Austausch gehen. Zumindest die meisten.
Vielleicht erinnern sich einige auch in der Wahlkabine am 8. März 2026 an dieses Treffen, wenn sie die ersten zwei Wahlkreuze ihres Lebens machen werden.
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Fotos: Jonas Weber









